Bodenverdichtung
Böden erfüllen vielfältige Funktionen im Naturhaushalt. Die vielfältigen natürlichen Funktionen der Böden lassen sich in Anlehnung an das Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) in die Lebensraumfunktion für Vegetation, Tierlebensgemeinschaften und Bodenorganismen sowie in Funktionen des Wasser- und Lufthaushaltes (Regler-/Speicherfunktion) und des Stoffhaushaltes (Filter-/Pufferfunktion) unterteilen. Um diese vielschichtigen Funktionen wahrnehmen zu können, müssen Böden ein funktionstüchtiges Porensystem mit ausreichendem Volumen und Kontinuität besitzen.
Bodenverdichtungen und Störungen der Porenkontinuität durch übermäßige mechanische Belastungen greifen in das Porensystem der Böden ein und beeinträchtigen die ökologische Leistungsfähigkeit der Böden.
Bei Bauvorhaben, die Böden temporär in Anspruch nehmen, sind vorsorgende Bodenschutzmaßnahmen zu ergreifen, um Beeinträchtigungen der Bodenfunktionen durch übermäßige mechanische Belastungen zu vermeiden (vgl. Tabelle). Auch bei der land- und forstwirtschaftlichen Bodennutzung ist die mechanische Belastbarkeit der Böden zu berücksichtigen. Sind Beeinträchtigungen der Bodenfunktionen bzw. schädliche Bodenveränderungen durch mechanische Überlastungen entstanden, dann müssen geeignete Sanierungsverfahren ergriffen werden.
Schutz der Bodenfunktionen vor übermäßigen mechanischen Belastungen in Vorhabensphasen bei temporären Bauvorhaben (Schutz der Bodenfunktionen vor Verdichtung):
1. Planung:
- Vermeiden der Inanspruchnahme verdichtungsempfindlicher Böden
- Minimale Flächeninanspruchnahme
2. Bau:
- Vorbereitende Maßnahmen, wie Begrünung
- Minimale, standortangepasste Eingriffsintensität (Oberbodenabtrag,
Auskoffern) - Sachgerechte Lagerung von Bodenaushub
- Sachgerechter Wiedereinbau des Bodens
- ökologische Bauüberwachung
- Vermeiden von irreversiblen Verdichtungen durch Begrenzung der Achslasten oder spezifischen Bodendrücke etc.
- Ausweisen von Baufenstern und Tabuflächen
Unser Leistungsangebot für Sie:
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Fachbeiträge des Bodenschutzes bei Planungs- und Genehmigungsverfahren (Bauleitplanung, Raumordnungsverfahren, Plangenehmigungsverfahren, Umweltverträglichkeitsprüfungen bzw. -studien, Landschaftspflegerische Begleitpläne) zur Vermeidung schädlicher Bodenverdichtungen
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Ökologische Bauüberwachung, damit bodenschutzfachliche Vorgaben bei der Bauausführung und Rekultivierung eingehalten werden
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Bodenmanagement: Konzepte zum Bauablauf, zur Zwischenlagerung von Bodenaushub und zur Verwertung von Bodenmaterial zur Vermeidung von schädlichen Bodenveränderungen
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Beweissicherung: Erfassen des physikalischen Bodenzustandes vor bzw. nach temporären Bauvorhaben
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Sanierung / Rekultivierung / Melioration: Ableiten von angepassten Maßnahmen zur Beseitigung schädlicher Bodenverdichtungen
Weiterführende Informationen:
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Karten der Verdichtungsempfindlichkeit der Böden Sachsens
https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/boden/41648.htm -
Bodenwelten.de | Bodenverdichtung
http://www.bodenwelten.de/navigation/bodenverdichtung -
Umweltbundesamt | Bodenverdichtung in der Landwirtschaft
http://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/bodenbelastungen/verdichtung -
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen | Bodenschadverdichtung
https://www.lanuv.nrw.de/umwelt/bodenschutz-und-altlasten/boden/alt/flaechenbewirt/bodenverdichtunghtm/ -
Bodenkundliche Baubegleitung, Merkblatt des Bundesverbandes Boden e.V., Band 2
http://www.bvboden.de/publikationen/bvb-merkblatt
http://www.esv.info/978-3-503-15735-8