LABO-Vollzugshilfe „Verschmutzungsarme Nutzpflanzenernte“
Im Auftrag der LABO hat das Ingenieurbüro Feldwisch in Kooperation mit der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung und Grünlandwirtschaft Aulendorf, Baden-Württemberg, das Vorhaben „Maßnahmenkonzept zur verschmutzungsarmen Nutzpflanzenernte“ (LABO-Projektnummer B 4.03) bearbeitet. Der Bericht gibt den Bodenschutzbehörden umfangreiche Hilfestellungen für die Bewertung schädlicher stofflicher Bodenveränderungen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen mit Nutzpflanzenanbau. Schwerpunkt ist der Futtermittelanbau. Für unterschiedliche Gefahrenlagen werden geeignete Maßnahmen der Gefahrenabwehr beschrieben.
Schadstoffanreicherungen in landwirtschaftlich genutzten Böden können sowohl bodenschutzrechtlichen als auch lebens- und futtermittelrechtlichen Regelungsbedarf auslösen. Als Bewertungsgrundlage dienen Prüf- und Maßnahmenwerte der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung sowie Höchstgehalte der EU-Kontaminanten-Verordnung bzw. der EU-Futtermittelrichtlinie.
Verschiedene Untersuchungen zum Schadstofftransfer vom Boden zur Nutzpflanze haben deutlich gemacht, dass die Verschmutzung von Nutzpflanzen mit Bodenanhang von großer Relevanz sein kann. In diesen Fällen wird der Schadstoffgehalt der Ernteprodukte durch den Bodenanhang bestimmt. Vor diesem Hintergrund sind Maßnahmen zur Verminderung des Verschmutzungspfades von großer praktischer Relevanz, damit die bodenschutzrechtlichen und lebens- bzw. futtermittelrechtlichen Anforderungen an die Nutzpflanzenproduktion eingehalten werden können. Liegen schädliche Bodenveränderungen vor bzw. ist der Boden als Ursache von Überschreitungen der Höchstgehalte in Lebens- und Futtermitteln ausgemacht worden, dann sind den zuständigen Vollzugsbehörden konkrete Hilfestellungen für die Ableitung von geeigneten, erforderlichen und angemessenen Maßnahmen der Gefahrenabwehr an die Hand zugeben.
Die Arbeitshilfe vermittelt die notwendigen rechtlichen und fachlichen Grundlagen für eine praxisgerechte und verhältnismäßige Gefahrenabwehr. In einem Maßnahmenkonzept werden die wesentlichen Einflussfaktoren der Verschmutzung von Nutzpflanzen durch Bodenanhang erläutert, damit die Bodenschutzbehörden ein grundlegendes Verständnis für die gefahrenbeeinflussenden Bewirtschaftungsverfahren erhalten.
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Arbeitshilfe sind:
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Anforderungen an schmutzvermeidende Bewirtschaftungsmaßnahmen und -regime
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Anforderungen an verbesserte Technik und Technologie sowie die bewusste Umsetzung schmutzvermeidender Ernteverfahren
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Ökonomische Auswirkungen unter besonderer Berücksichtigung möglicher zusätzlicher Kosten im Vergleich zur guten fachlichen Praxis
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Mögliche Maßnahmen zur Reduktion der systembedingten Kontamination.
Kurz- und Langfassung können von der Internetseite der LABO heruntergeladen werden:
http://www.labo-deutschland.de
Kurzfassung
https://www.labo-deutschland.de/documents/33_Anlage_TOP_14_Nutzpflanzenente_kurz_1cc.pdf
Langfassung
https://www.labo-deutschland.de/documents/33_Anlage_TOP_14_Nutzpflanzenente_lang_6ad.pdf